Die Kinder- und Jugendmedizin steht vor Herausforderungen, die mehrheitlich strukturell bedingt sind. Zwar können heute dank hoher Spezialisierung und grossem Fachwissen komplex chronisch erkrankte Kinder gut behandelt werden. Dennoch fehlen gleichzeitig vielerorts die Ressourcen, um die Kinder adäquat betreuen und behandeln zu können: Zeit, Personal, und Geld. Seit Jahren ist die Kindermedizin aufgrund der chronischen Unterfinanzierung defizitär. Den Kostendruck spürt auch das Personal, das immer öfter bis an die Belastungsgrenze arbeitet und dabei alles gibt, um sich einfühlsam und geduldig um die jungen Patientinnen und Patienten zu kümmern.

Wie viel ist Kindermedizin wert?

Zum heutigen Internationalen Tag des Kindes machen Mitarbeitende der Kinderklinik Bern auf die Missstände aufmerksam. Sie tragen T-Shirts der Kampagne und suchen in der Eingangshalle der Kinderklinik den Austausch mit Eltern und Angehörigen. Für Kinder gibt es ein Kinderschminken und ein Glücksrad und auf den digitalen Kanälen wird eine Video-Kampagne gestartet. Sowohl das pflegerische wie auch das ärztliche Personal will sich Gehör verschaffen, damit die medizinische Versorgung der Kinder auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Sie werden dabei von Chefarzt und Klinikdirektor Prof. Dr. med. Matthias Kopp unterstützt: «Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob wir es uns als Gesellschaft leisten können, die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz zu riskieren. Als Vater und als Mediziner setze ich mich für genügend Ressourcen ein, damit einerseits unser Personal professionell arbeiten kann und andererseits unsere Kinder zu jeder Zeit die medizinische Betreuung erhalten, die sie benötigen.»

Spendenaufruf

Weil es unter den aktuellen Rahmenbedingungen fast unmöglich ist, eine Kinderklinik kostendeckend zu betreiben, fehlt auch das Geld für Finanzierung kindgerechter Infrastruktur. Via Stiftung KinderInsel Bern sollen darum Spenden für die Aufwertung von Wartebereichen gesammelt werden: Aus Wartezimmern sollen Aufenthaltsräume mit interaktiven Spielsachen werden, um die Wartezeit für kranke Kinder und deren Familien zu verkürzen. Für Mütter soll ein bequemes, ruhiges Stillzimmer eingerichtet und für die Kinder Sanitäranlagen installiert werden, die sie selbständig aufsuchen können. Denn kranke Kinder und Jugendliche brauchen nicht nur eine gute medizinische Versorgung, sondern auch eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen und entspannen können. Wir danken allen, die uns mit einer Spende unterstützen!

Links

• Mehr zur Initiative #bärenstarkeKinder
• Hier können Sie spenden
• Missstände am Kinderspital Bern, SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 22. November 2023